Teneriffa ist bekannt für seine wunderschöne Natur und gastfreundlichen Menschen. Doch wie viele beliebte Touristenziele steht auch die Insel vor Herausforderungen im nachhaltigen Tourismus. Der wachsende Trend zur Ferienvermietung hat bei den Einheimischen Besorgnis hervorgerufen, insbesondere hinsichtlich des Mangels an bezahlbarem Wohnraum und den Auswirkungen auf das tägliche Leben.
Eine neue BalanceÂ
Die Zahl der Ferienwohnungen auf Teneriffa wächst rasant und stellt eine zusätzliche Einnahmequelle für Hausbesitzer dar, während sie dem Tourismus eine alternative Urlaubsmöglichkeit bietet. In vielen Wohngebieten hat die Präsenz von Urlaubern spürbar zugenommen.
Das führende Magazin der Reisebranche, Travelpro, hat kürzlich einen Artikel mit dem Titel „Abneigung gegen den Tourismus besorgniserregend“ veröffentlicht. Dieser abschreckende Titel erweckt den Eindruck, dass die lokale Bevölkerung jegliche Form des Tourismus strikt ablehnt. Die Wahrheit ist jedoch viel nuancierter.
Die Auswirkungen von Ferienhäusern auf die örtliche GemeinschaftÂ
Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich dafür, ihre Immobilie nicht längerfristig zu vermieten, sondern als Feriendomizil anzubieten. Dies hat zu einer enormen Knappheit auf dem Wohnungsmarkt geführt. Infolgedessen sind die wenigen Häuser, die noch zur Langzeitmiete zur Verfügung stehen, so erschreckend teuer geworden, dass sich der Durchschnittsbürger kein Miethaus mehr leisten kann.
Dies hat auch zu einem Anstieg von Ferienhäusern in Wohnanlagen geführt. Für den fleißigen Bewohner bedeutet das, dass das Nachhausekommen nach einem langen Arbeitstag keine Garantie mehr für Erholung ist. Im Komplex herrscht ein ständiges Kommen und Gehen von ankommenden und abreisenden Touristen mit ihren Koffern.
Die Möglichkeit, einen freien Tag am Gemeinschaftspool zu genießen, ist nahezu unmöglich, da Touristen die Sonnenliegen mit Handtüchern reservieren und oft ein Chaos hinterlassen (denn die Urlauber sind es wahrscheinlich gewohnt, dass, wie in einem Hotel, jemand das Chaos beseitigt und sein Gesäß aufräumt). Hausregeln bezüglich Müllcontainern, Musiklautstärke und nächtlicher Lärmbelästigung werden oft missachtet. Es ist verständlich, dass diese anhaltenden Störungen zu Spannungen in der lokalen Bevölkerung führen.
Die lokale Regierung erkennt diese Bedenken und setzt sich fĂĽr einen nachhaltigeren Ansatz im Tourismus ein. Mit Kontrollen und BuĂźgeldern wird gegen illegale Vermietungen vorgegangen. Aber reicht das?
Die Kraft bewusster TouristenÂ
Ihre Rolle als Besucher der Kanarischen Inseln ist entscheidend für positive Veränderungen. Betrachten Sie beispielsweise die Möglichkeit, traditionellere Unterkünfte zu wählen, wie zum Beispiel eine Casa Rural. Diese sind in der Regel Landhäuser oder kleine Hotels, die speziell für Urlaubszwecke vorgesehen sind. Hier finden Sie Ruhe, ohne sich über wütende Nachbarn ärgern zu müssen, wenn Sie bis spät in die Nacht auf Ihrer Terrasse ausführliche Gespräche mit Ihrer Reisebegleitung führen. Zudem beanspruchen Sie keinen Wohnraum in einer Wohnanlage, in der sonst Einheimische leben könnten (wie es bei einer Vivienda Vacacional oft der Fall ist).
Mit dieser Lösung können Sie authentische kanarische Gastfreundschaft genießen (die Einheimischen freundlich und tourismusfreudig) und tragen gleichzeitig dazu bei, dass die Insel für beide Bewohner ein lebenswerter Ort bleibt und Besucher.
Eine nachhaltige ZukunftÂ
Lassen Sie uns gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, in der Tourismus und lokale Gemeinschaften in Harmonie leben können. Indem wir bewusste Entscheidungen treffen und nachhaltigen Tourismus unterstützen, können wir zu einem blühenden Ökosystem beitragen, das sowohl Besucher als auch Bewohner genießen können. Gemeinsam bauen wir eine nachhaltige Zukunft für Teneriffa auf, in der jeder die Schönheit dieser Insel erleben kann, ohne negative Folgen für die lokale Gemeinschaft.
Bleiben Sie gesund und ¡Hasta Pronto!